Gerry Weber in finanziellen Schwierigkeiten
Der westfälische Damenmodehersteller Gerry Weber sieht sich zum dritten Mal in sechs Jahren finanziellen Schwierigkeiten gegenüber und wird bald zum Verkauf angeboten. Das Amtsgericht Bielefeld hat ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung für die Gerry Weber International GmbH (GWI) genehmigt. Das Unternehmen nennt unerwartet schlechte Aufträge im Einzelhandel für den Sommer und finanzielle Probleme eines wichtigen Vertriebspartners als Hauptgründe für die aktuelle Situation, die durch eine schwache Weihnachtssaison in der Branche verschärft wurde.
Restrukturierungsmaßnahmen
Der Branchenexperte Christian Gerloff, bekannt für seine Arbeit mit Escada und Adler, wurde beauftragt, die Restrukturierungsbemühungen zu leiten. Er weist darauf hin, dass das Unternehmen nicht genügend finanzielle Rücklagen aufgebaut hat, um diese Reihe unerwarteter Krisen inmitten eines weiterhin schwachen Konsumklimas in Deutschland und Europa zu bewältigen. Gerry Weber beschäftigt weiterhin etwa 1.000 Mitarbeiter, von denen 230 direkt von der Insolvenz betroffen sind.
Fortführung des operativen Geschäfts
Trotz dieser Turbulenzen wird das operative Geschäft fortgeführt, wobei Hedgefonds wie Robus, Whitebox und JPMorgan finanzielle Unterstützung bieten, während sie nach einem neuen Eigentümer suchen. Dringlichkeit ist entscheidend, da die nächste Auftragsrunde für April-Mai geplant ist. Diese Insolvenz markiert ein weiteres Kapitel für Gerry Weber, das bereits 2023 im Rahmen des StaRUG-Gesetzes nach einer ähnlichen Krise im Jahr 2019 umstrukturiert wurde.
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