Thyssenkrupp und Stellenabbau
Thyssenkrupp, Deutschlands größter Stahlhersteller, plant bis 2030 den Abbau von etwa 5.000 Stellen in der Stahlproduktion und Verwaltung, zusätzlich zu weiteren 6.000 Positionen, die von Veräußerungen und Teilverkäufen betroffen sind. Dieser Schritt erfolgt vor dem Hintergrund eines signifikanten Rückgangs der Stahlnachfrage und fallender Preise, verstärkt durch Überkapazitäten und zunehmende Billigimporte, insbesondere aus Asien. Das Unternehmen beabsichtigt, seine jährliche Produktionskapazität von 11,5 Millionen Tonnen auf zwischen 8,7 und 9 Millionen Tonnen zu reduzieren.
Stellensicherung und Unternehmensstrategie
Trotz dieser Einschnitte strebt Thyssenkrupp an, Entlassungen zu vermeiden und engagiert sich für langfristige Beschäftigungslösungen, wie von TKSE-CEO Dennis Grimm erklärt. Zu den wesentlichen Änderungen gehören:
- Schließung eines Verarbeitungsstandorts in Nordrhein-Westfalen
- Potenzielle Veräußerung des Hüttenwerke Krupp Mannesmann, das Interesse von CE Capital Partners geweckt hat
Nachhaltige Produktion
Thyssenkrupp wandelt sich auch hin zu einer nachhaltigeren „grünen“ Stahlproduktion, was durch den Bau eines Direktreduktionswerks verdeutlicht wird, das Gas und schließlich Wasserstoff verwenden soll, um traditionelle, kohlenstoffintensive Methoden zu ersetzen. Dieses ehrgeizige Projekt steht jedoch vor Herausforderungen, darunter hohe Kosten und eine Knappheit an grünem Wasserstoff.
Kritik an den Plänen
Die vorgeschlagenen Stellenkürzungen und Umstrukturierungen haben erhebliche Kritik von Seiten der Arbeitnehmervertreter ausgelöst, die klare Verpflichtungen zur Jobsicherheit und Standorterhaltung fordern. Regionale Beamte, einschließlich des Ministerpräsidenten von NRW, Hendrik Wüst, drängen auf sozial verantwortliche Entlassungen. In der Zwischenzeit hat der Milliardär und Investor Daniel Křetínský einen Anteil an TKSE erworben, was möglicherweise auf weitere Veränderungen in der strategischen Ausrichtung des Unternehmens hindeutet.
Ausblick
Mit dem Druck auf die Stahlindustrie werfen die Umstrukturierungspläne von Thyssenkrupp kritische Fragen zur zukünftigen Lebensfähigkeit und Integration des deutschen Stahlsektors auf.
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