Radikaler Kurswechsel im Asylrecht
Um eine effektive und nachhaltige Steuerung der Migration zu gewährleisten, plädiert Hans-Eckhard Sommer, Präsident des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf), für einen radikalen Kurswechsel im Asylrecht. In seiner Rede vor der Konrad-Adenauer-Stiftung betonte er, dass am individuellen Asylrecht festzuhalten und auf positive Effekte der Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) zu hoffen, nicht zielführend sei.
Vorschläge von Hans-Eckhard Sommer
- Ersetzung des bestehenden Systems durch eine signifikante humanitäre Aufnahme.
- Berücksichtigung der Integrationsfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt.
Bedenken zur aktuellen Asylpraxis
Weiterhin äußerte er Bedenken gegen die derzeitige Asylpraxis, die vor allem junge Männer aus der Mittelschicht anzieht, während vulnerable Gruppen wie Frauen und Familien benachteiligt werden. Die Idee, Asylverfahren in Drittstaaten auszulagern, sieht er als unrealistisch.
Aktuelle Asylantragszahlen
Im Jahr 2024 haben bereits 229.751 Personen erstmals einen Asylantrag in Deutschland gestellt, was einem Rückgang von 30,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Ein Hauptfaktor dafür war die Sperrung der Route nach Ungarn durch Serbien.
Appell an die Politik
Sommer appelliert an die Politik, sich von veralteten Denkschemata zu lösen, um den Herausforderungen der Migration und den steigenden populistischen Tendenzen in Europa gerecht zu werden.
Für mehr Informationen lesen Sie auf spiegel
Diskussion darüber post